Es ist schnell passiert: Eine doofe Diskussion mit einem Kunden, eine Meinungsverschiedenheit mit einem Kollegen oder eine Standpauke vom Chef, schon ist der Tag gelaufen und man verspürt eine Wut im Bauch. Dennoch, bevor sich ins Bett gelegt wird, sollte alles dafür getan werden, dass diese Wut verschwindet. Denn, ein erholsamer Schlaf ist der Energielieferant Nummer ein und für den Menschen essentiell zum Überleben. Schlafen die Menschen schlecht, dann macht sich das in den Kraftreserven bemerkbar. Wer sich mit Alpträumen quält läuft Gefahr, auch am Morgen unerholt in den neuen Tag zu starten.
Wütend ins Bett gehen – Deshalb kann dies schädlich sein
Die Faustregel, niemals wütend ins Bett zu gehen ist nicht neu, sicher hat sie jeder Mensch schon einmal gehört. Dennoch gibt es für sie wirklich gute Gründe. Denn, Studien haben belegt, dass Menschen, die mit negativen Emotionen ihren Schlaf antreten, diese im Schlaf so verarbeiten, dass sie es zukünftig noch schwerer haben, sich von negativen Gefühlen frei zu machen.
Dies liegt daran, dass das menschliche Gehirn im Schlaf die Emotionen, die es über den Tag erfahren hat, anordnet und einspeichert. Eine Rolle hierbei spielen der Frontallappen, der Hippocampus und die Amygdala.
Der Mensch entscheidet damit also im Schlaf, welche gemachten Erfahrungen in sein Langzeitgedächtnis transferiert werden. Und dies passiert mit positiven Erfahrungen genauso, wie mit negativen. In der Praxis bedeutet dies für diejenigen, die sich wütend ins Bett legen, dass sich diese Wut im Langzeitgedächtnis einbrennt.
Was kann gegen böse Erinnerungen und Wut getan werden?
Eine aktive Beeinflussung von Erinnerungen ist grundsätzlich eine schwierige Angelegenheit. Sie einfach nach dem Erlebnis zu unterdrücken ist in der Praxis oft nicht durchführbar. Was allerdings wirklich helfen kann, ist einen entstandenen Konflikt noch vor dem Zu-Bett-Gehen aus der Welt zu schaffen. So besteht nicht die Gefahr, noch wütend einzuschlafen.
Natürlich lassen sich nicht alle Konflikte aus dem Stegreif heraus klären. Manche müssen allerdings gar nicht unbedingt geklärt werden, besonders, wenn es sich um Nichtigkeiten handelt. Oft reagieren Menschen überzogen wütend auf eine Kleinigkeit. Allerdings ist diese dann gar nicht der eigentliche Auslöser für die Wut. Hier hilft beispielsweise Meditation um aufzuspüren, wo der wirkliche Grund für die Wut zu verorten ist.