Der DAK-Gesundheitsreport 2017 verwies auf eine erschreckende Zahl: Rund 80 Prozent aller Erwerbstätigen leiden unter Schlafstörungen. Hierfür gibt es viele Gründe wie Stress, mangelnde Bewegung und falsche Ernährung, doch auch die Gestaltung des Schlafzimmers spielt eine enorme Rolle.

Frische Luft im Schlafraum

Viele Schlafzimmer sind zu warm. Die ideale Raumtemperatur sollte 18 °C nicht überschreiten. Das gilt auch in der kalten Jahreszeit. Es darf ruhig um 16 °C kühl sein, zudem braucht der Schlafraum wirklich frische Luft. Vor dem Schlafengehen sollten Sie also gründlich lüften.

Licht, Geräusche und Raumgestaltung

Ein Schlafzimmer darf nicht zu hell und muss ruhig sein. Wer an einer auch nachts befahrenen Straße wohnt, muss daher die Fenster geschlossen halten und die Jalousien herunterlassen – sowie vorher sehr gründlich lüften. Auch die Farbwahl für die Wände, die Möbel und die Bettwäsche beeinflusst den Schlaf. Hilfreich sind kühle Farben wie Weiß, Grau, Blau und Grün, während grelle Rottöne anregend wirken. Geräte wie ein Fernseher, Computer, das Smartphone und das Tablet erzeugen Elektrosmog und WLAN-Strahlung, wenn sie nicht vollkommen abgeschaltet und von jedem Netz getrennt sind. Auch strahlen sie Blaulicht aus. All das stört den gesunden Schlaf. Selbst Pflanzen haben im Schlafzimmer nichts zu suchen, denn sie verbrauchen Sauerstoff und geben Kohlendioxid ab. Staubfänger sind sie ebenfalls, damit fördern sie Allergien. Zur Raumgestaltung gehört auch die Gemütlichkeit. Wenige Möbel wie der Kleiderschrank und ein Nachttisch unterstreichen die Funktionalität des Schlafgemachs, ein Arbeitsplatz hingegen, der Staubsauger und das Bügelbrett erinnern vor dem Einschlafen unnötigerweise an alle unerledigten Dinge. Auch viel Ordnung im Schlafzimmer verhilft uns zu besserer Nachtruhe. Gerade auf dem Bett sollte nichts abgelegt werden, das an das Chaos in unseren vier Wänden und damit im Kopf erinnert – also Bücher, Kleidung, Bastelsachen und unerledigte Arbeit aus dem Büro. Gemütlich machen das Bett Kuscheltiere, Kissen und Tagesdecken.

Schlafsysteme

Ein Schlafsystem ist eine Wissenschaft für sich. Es besteht aus dem Bett, der Matratze und der Bettwäsche, die für das trocken-warme Bettklima sorgen soll. Idealerweise ist sie mit feuchtigkeitsregulierenden Materialien gefüllt, Schafschurwolle gilt als höchst vorteilhaft. Sie wirkt antibakteriell und reinigt sich weitestgehend selbst. Die Bettwäsche kann aus Naturfasern – am besten Baumwolle – bestehen. Das Bettgestell und die Matratze müssen ergonomisch optimal beschaffen sein, also zum eigenen Körper und Schlafverhalten passen. Die Matratze sollten Sie gelegentlich auslüften, die Bettwäsche oft genug wechseln und Staub wischen. Orthopädische Kissen lagern die Halswirbelsäule, das vermeidet Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich ebenso wie Rückenschmerzen.

Trockene Luft im Schlafzimmer vermeiden

Viele Menschen bedenken nicht, dass wir pro Nacht allein einen halben Liter Flüssigkeit durch Ausatmung und Schweiß verlieren. Hinzu kommt die Arbeit der Nieren, die das Wasser im Gesamtorganismus in Urin umwandelt. Auf diese Weise trocknen wir aus, die Atemwege leiden schnell darunter. Das kann sogar Erkrankungen fördern. Darüber hinaus stört ein zu großer Flüssigkeitsmangel den nächtlichen Erholungsprozess. Daher darf die Raumluft keinesfalls zu trocken sein. Neben dem Lüften vor dem Schlafengehen kann vor allem im Winter ein Luftbefeuchter helfen. Das Gerät sollte sich auf eine Luftfeuchtigkeit von rund 45 – 50 % einstellen lassen.